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Kronen Zeitung

vor 2 Stunden
Allgemein

VERTRAGS-CAUSA

Klage zu Transferregeln: Diarra fordert 65 Mille

krone Sport

Der ehemalige Fußballprofi Lassana Diarra fordert im Rechtsstreit zu Transferregeln vom Weltverband FIFA und dem belgischen Fußballverband eine Entschädigung in Höhe von 65 Millionen Euro brutto. Zuzüglich zu der Summe sollen Zinsen berechnet werden, die bis zur Urteilsverkündung anfallen.


Der Europäische Gerichtshof hatte im vergangenen Oktober auf der Grundlage von Diarras Klage entschieden, dass bestimmte Transferregeln der FIFA gegen EU-Recht verstoßen.

Konkret geht es um den Fall, wenn ein Spieler seinen Arbeitsvertrag vorzeitig „ohne triftigen Grund“ kündigt – so war es Diarra von seinem Ex-Klub Lokomotive Moskau vorgeworfen worden. Laut FIFA-Regeln wird dann eine Strafzahlung fällig, auch eine Sperre ist möglich. Diarra sollte 2014 etwa zehn Millionen Euro zahlen. Ein entscheidender Punkt: Für die Strafzahlung haftet aktuell auch der Verein, der den Spieler verpflichten möchte.

Bild: AFP/APA/Bertrand GUAY

Eine Frage der EU-Freizügigkeit
Diese restriktiven FIFA-Transferregeln verstoßen gegen EU-Recht, wie der EuGH urteilte. Die Vorschriften seien nämlich „geeignet, die Freizügigkeit von Berufsfußballern zu behindern“, denn Spieler und ihre potenziellen Vereine würden „mit erheblichen rechtlichen, unvorhersehbaren und potenziell sehr großen finanziellen sowie ausgeprägten sportlichen Risiken“ belastet.

Zu einem Entgegenkommen der Verbände und einer außergerichtlichen Einigung sei es seit dem EuGH-Urteil nicht gekommen, wird Diarra in der Mitteilung seiner Anwaltskanzlei Dupont – Hissel zitiert: „Das ist ihr gutes Recht, aber es spiegelt eine anhaltende Kultur der Missachtung des Rechtsstaats und der Spieler wider, trotz der glasklaren Botschaft des EuGH.“ Deshalb müsse er zu seinem „großen Bedauern“ erneut vor Gericht ziehen.

Verbänden droht Sammelklage
Der 40-Jährige fordert vollen Schadenersatz für die Karriereschäden. „Ich tue dies für mich selbst (...), aber ich habe es auch für alle aufstrebenden, weniger bekannten Spieler getan, die nicht über die finanziellen und psychologischen Mittel verfügen, um die FIFA vor echten Richtern anzuklagen“, erklärte Diarra.

Der 34-fache französische Teamspieler Diarra stand während seiner Karriere u.a. auch bei Chelsea, Arsenal, Real Madrid und Marseille unter Vertrag. Unterstützt wird er unter anderem von der Spieler-Gewerkschaft Fifpro sowie von Justice for Players. Diese Organisation will vor einem niederländischen Gericht Schadenersatz für Fußballprofis erstreiten, denen Gehaltseinnahmen entgangen waren. Sollte es bis September zu keiner Einigung kommen, sollen Klagen gegen die FIFA und insgesamt fünf nationale Fußballverbände Anfang 2026 an einem niederländischen Gericht eingereicht werden. „Justice for Players“ wurde von Jean-Louis Dupont gegründet, der als Vertreter von Jean-Marc Bosman 1995 Rechts- und Fußballgeschichte geschrieben hat.


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